Burgen und Schlösser bilden einen hervorragenden Rahmen für Kunstmärkte und Ritterspiele. Ausgestellt werden nicht nur mittelalterliche Motive, sondern alles, was lokale und überregionale Künstler zu bieten haben.

Kunstmärkte

Wie ein Kunstmarkt aufgebaut ist, kann man am Beispiel von Herten sehen. Hier gibt es eine kleine Schlossanlage, die sich traditionell zu Pfingsten für Kunstschaffende öffnet. Bis zu 100 Aussteller zeigen ihre Werke. Dazu gehören Skulpturen und Schmuck sowie Wohn- und Gartenaccessoires. Die Wasserburg nicht weit von Recklinghausen ist auch Kulisse für Konzerte und hat ein Rahmenprogramm für Kinder während des Kunstmarktes.

Die Burg Linn beheimatet Deutschlands größten Handwerkermarkt, den sogenannten Flachsmarkt, auf dem Handwerker und Kunsthandwerker ihr Können und ihre Kreativität zeigen. Man kann sich sogar seine eigenen Babyschuhe anfertigen lassen oder lernt, wie man drechselt. Im Begleitprogramm gibt es ein Ritterturnier für Kinder.

Das Wasserschloss Lembeck ist Austragungsort für einen Kunstmarkt mit dem Titel FineArts. 160 Künstler zeigen hier Skulpturen und Gemälde, alle sind handsigniert, Drucke nur in geringen Auflagen vorhanden. Außerdem werden einzigartige Schmuckkreationen gezeigt und zum Kauf angeboten. Manche Künstler zeigen zum Beispiel, wie man einen Tonkrug herstellt oder wie Schmuckstücke mit heißer Flamme angefertigt werden. Es gibt sogar kleine Workshops für Besucher.

Ritterspiele

Viele Burgen veranstalten Ritterspiele, bei denen die Ritter hoch zu Pferde gegeneinander antreten oder sich im Lanzenwurf beweisen müssen. Eingebettet sind die Spiele meistens in eine erfundene Geschichte, bei der am Ende immer die Tochter des Königs mit dem Sieger verbandelt wird. Die Spiele bieten Händlern Gelegenheit, ihre Waren feilzubieten. Und während auf der Schlosswiese die Schwerter aneinander geschlagen werden, können sich die Besucher am Markt umschauen und Kunsthandwerk bestaunen.

Ein Beispiel ist das Ritterturnier auf der Burgruine Königstein, von der aus einst der Handelsweg zwischen Köln und Frankfurt überwacht wurde. Heute bietet eine Wiese unter dem Burgturm genügend Platz fürs Lanzenstechen, während entlang der verfallenen Burgmauern kleine Marktstände aufgebaut sind.